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Rödern



Beim Rödern handelt es sich um ein Verfahren, bei dem entzündete Mandeln behandelt werden, anstatt sie operativ zu entfernen. Das Ziel ist es, eine Entnahme der Mandeln zu umgehen, da diese für den Körper wichtige Aufgaben übernehmen.

Die Mandeln sind wichtige Organe zur Abwehr und Ausscheidung. Röder war der Meinung, dass die Entfernung dem Organismus dauerhaft schwere Schäden zufügen könne. Eine Mandelentzündung bewertete Röder als physiologischen Abwehrprozess, den er mit Hilfe seines neuen Verfahrens stärken und so die Mandeln erhalten wollte.
Beim Rödern werden die Mandeln abgesaugt und massiert. Sie wird mit dem sogenannten Röder-Besteck durchgeführt. Dabei wird das eitrige Sekret von den entzündeten Gaumenmandeln mit einer Glasglocke abgesaugt und anschließend wird die Mandel massiert.
Ähnlich wie bei einer Lymphdrainage wird also durch Massage der Abfluss von Flüssigkeit gefördert. Die Krankheitsherde werden beseitigt und Entzündungen heilen wesentlich schneller ab.
Die Mandeln bleiben erhalten und dadurch wird das Lymphsystem stabiler.


Durch Anwendung des Röderschen Verfahrens soll eine Mandelentfernung umgangen werden. Indem das Entzündungssekret abgesaugt wird, können Krankheitsherde beseitigt werden und durch die verstärkte Ausscheidung heilen Entzündungen schneller ab. Ein Heilpraktiker kann somit durch das Rödern der Mandeln eine chronische Mandelentzündung verhindern und wirkt damit einer Tonsillektomie (das heißt der Entfernung der Mandeln in einem operativen Eingriff) entgegen.


Das Rödern geht auf den deutschen Arzt Heinrich Röder (1866-1918) zurück. Er setzte mit seinem Verfahren, das in etwa einer Lymphdrainage der Mandeln entspricht, um Menschen mit chronischer Mandelentzündung die Mandelentfernung zu ersparen.