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Qi Gong


Qi Gong bezeichnet verschiedene Meditations- und Bewegungsübungen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Qi Gong ist eine ganzheitliche Methode, die gesundheitsfördernde auf Körper, Geist und Seele wirken kann. Der Begriff setzt sich aus den chinesischen Wörtern Qi (= Lebensenergie) und Gong (= beharrliches Üben) zusammen.

Nach der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin fließt eine bestimmte Lebensenergie innerhalb von Leitungsbahnen, den Meridianen, durch den menschlichen Körper. Ein blockadefreier Fluss dieser Lebensenergie ist für die Gesundheit von Körper und Seele unentbehrlich. Störungen in diesem Energiefluss können Krankheiten und Beschwerden verursachen. Mithilfe von Qi Gong sollen diese Blockaden behoben werden.
Qi Gong beinhaltet einige Methoden zur Entspannung und zur harmonischen Bewegung.
Die Vorgehensweise kann individuell ausgewählt und angepasst werden. Allen Übungen gemeinsam ist der Versuch der Entspannung durch eine ruhige und tiefe Atmung und die geistige Konzentration bei langsamen, gezielten, einfachen Bewegungsabläufen.

Qi Gong kann sowohl im Liegen als auch im Stehen oder Sitzen praktiziert werden. Im Liegen können vor allem geschwächte Menschen Qi Gong durchführen. Sitzend dient Qi Gong unter anderem der körperlichen Kräftigung, im Stehen wird es eher für eine Schärfung der geistigen Fähigkeiten vorgenommen.  

Die Übungen können täglich ausgeführt werden, um auch während des Alltags eine Harmonisierung zu erleben. Zu den am weitesten verbreiteten Übungen des Qi Gong gehören die Fünf Tiere, welchen fünf Elementen der traditionellen chinesischen Weltanschauung beziehungsweise fünf wichtigen Meridianen im menschlichen Körper entsprechen: Tiger, Kranich, Hirsch, Affe und Bär. Hierbei werden besonders Bewegungsabfolgen, die bei den einzelnen Tieren vorkommen, nachempfunden. Qi Gong ist für die meisten Menschen recht einfach zu erlernen. Durch Qi Gong wird eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte und des Abwehrsystems des menschlichen Organismus erzielt.

Weitere positive Auswirkungen können eine verbesserte Eigenwahrnehmung, optimierte Bewegungsabläufe und eine Stimmungsaufhellung sein. Qi Gong kann bei verschiedenen Störungen eingesetzt werden. Da es einer allgemeinen Herstellung des Gleichgewichts im Organismus dient, kann Qi Gong bereits als Vorbeugung, zur Entspannung und zur allgemeinen Gesundheitsförderung ausgeführt werden. Ebenso können Erkrankungen wie Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma, Multiple Sklerose oder Krebserkrankungen mittels Qi Gong begleitend behandelt werden.


Dem Qi Gong entsprechende Übungen wurden in China bereits vor mehr als 2000 Jahren ausgeführt.  In der Geschichte Chinas hat diese Praxis als Gesundheitsvorsorge immer eine große Rolle gespielt, wurde aber auch für religiös-geistige Zwecke eingesetzt und in den Klöstern überliefert. Die Bezeichnung Qi Gong für diese Übungen findet jedoch erst seit den 1950er Jahren Verwendung, und die unterschiedlichen Stilarten sind zum Teil ganz neue Entwicklungen, die jedoch auf den jahrtausendealten Traditionen basieren.
In den 50er-Jahren wurde der Name Qi Gong von dem Arzt Liu Guizhen für diese Gesundheitsübungen verwendet, der in seiner Arbeit Techniken alter Tradition zur Förderung und Stabilisierung des Energiehaushaltes des Körpers und zur Behandlung von Krankheiten verwendete.