Lymphdrainage
Bei der manuellen Lymphdrainage handelt es sich um Massagen, die kreisend auf der Haut eine Förderung des Abflusses der lymphpflichtigen Lasten bewirken soll.
Bei der manuellen Lymphdrainage soll angestaute Flüssigkeit im Gewebe (Lymphe) zum Abfluss angeregt werden. Sie basiert auf vier Grundgriffen, die von Dr. Emil Vodder entwickelt wurden. Es handelt sich um den „stehenden Kreis“, den „Drehgriff“, den „Pumpgriff“ und den „Schöpfgriff“. Alle Griffe werden sanft und überwiegend kreisförmig durchgeführt. Dabei gibt es Dehnreize. Man unterscheidet eine Schubphase in Richtung des gewünschten Abflusse und eine Entspannungsphase, einem passiven Anteil. Im Anschluss an jede Behandlung wird das behandelte Gebiet mit elastischen Binden gewickelt, um den Abfluss weiterhin zu unterstützen. Die Lymphdrainage wird bei verletzungs- oder operationsbedingten Schwellungen oder bei Gelenkerkrankungen angewandt. Durch den Abbau der Schwellung wirkt sie auch schmerzlindernd. Typische Anwendungsgebiete sind Schwellungen der Lymphe nach einer Tumorentfernung, Amputationen, Lähmungen und schmerzhafte Erkrankungen der Gliedmassen. Im akuten Stadium sollte die Lymphdrainage täglich für mindestens 30 Minuten durchgeführt werden, nach Abklingen der Schwellung nur noch ein bis zwei Mal pro Woche.
Grundsätzlich gelten Massagen als risikofrei. Bei der Therapie sollten aber die unterschiedlichen Stadien der Erkrankungen beziehungsweise der Wundheilung beachtet werden.
Auch bei frischen Knochenbrüchen, Tumoren, frischen Thrombosen oder Venenentzündungen sollte eine Massagetherapie nicht angewandt werden, da mögliche Risiken überwiegen. Generell sollte eine Massage nur von Fachleuten durchgeführt werden, wenn Erkrankungen vorliegen.
In den 1960er Jahren hat sich diese Therapie, welche von Emil Vodder entwickelt wurde, etabliert und wird seitdem an deutschen Massage- und Krankengymnastikschulen gelehrt. Die Therapeuten sind vornehmlich Masseure und Physiotherapeuten. Die Anwendung ist nur dem Fachpersonal mit der entsprechenden Zusatzausbildung in manueller Lymphdrainage an einem zugelassenen Lehrinstitut erlaubt. In Sachen Lymphdrainage haben Deutschland und Österreich eine eindeutige Vorreiterstellung.