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Eigenharntherapie


Die Eigenharntherapie (Harn = Urin) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, bei der der eigene Urin in kleinen oder größeren Mengen getrunken, äußerlich angewendet oder per Spritze verabreicht wird. Sie gehört zu der Gruppe der Reiz- bzw. Umstimmungstherapien.


Die Eigenharntherapie kann ganz unterschiedlich durchgeführt werden und wirkt dementsprechend anders auf den Körper und bekämpft die verschiedensten Krankheitssymptome. Die äußerliche Anwendung ist die wohl am häufigsten durchgeführte, denn sie kostet dem Patienten am wenigsten Überwindung und ist schnell sehr effektiv. Gerade für die Wundheilung ist Harn gut geeignet. Man träufelt es auf Wunden, kann darin baden und hat kaum mit beißenden Gerüchen zu kämpfen. Bei brennenden Mückenstichen, Neurodermitis, Akne, Herpes oder auch Sonnenbrand ist eine äußerliche Eigenharntherapie sehr effektiv und verspricht meist Erfolge.
Die innerliche Anwendung kostet dem Patienten schon weitaus mehr Überwindung und kann nicht von jedem durchgeführt werden. Der Urin wird von einem Heilpraktiker erst sorgfältig untersucht und dann individuell zum Trinken aufbereitet. Mindestens vier Wochen lang sollte eine solche Eigenharntherapie dauern, damit sie auch Effekte und Erfolge zeigt. Vor allem Patienten mit Rheuma, Diabetes, Allergien und Nierenkrankheiten setzen vermehrt auf die Behandlung mit Eigenurin, denn die vielen Spurenelemente und die antibakterielle Wirkung sollen sich positiv auf den Körper auswirken und verbessern bei vielen Menschen das Krankheitsbild. Neben dem täglichen Trinken von Urin, gibt es auch die Methode der Injektion, die sich gerade für Patienten mit Heuschnupfen oder Asthma empfiehlt. Der behandelnden Therapeut untersucht vorab den Harn, sterilisiert es und injiziert ihn in die Gesäßgegend. Die Wirkung zeigt sich hier unheimlich schnell und meist mit Erfolg.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Eigenharntherapie durch den britischen Autor John W. Armstrong bekannt. Er hatte sich seinen eigenen Angaben zufolge durch ein 45-tägiges Fasten, während dessen er ausschließlich Wasser und seinen eigenen Urin zu sich genommen habe, von einer als „unheilbar“ diagnostizierten Tuberkulose kuriert. Auslöser für seinen Versuch war eine Bibelstelle des alten Testaments. In den folgenden Jahrzehnten nahm Armstrong die Supervision (Beratung, Betreuung) von mehreren tausend Fällen von Urin-Fastenkuren vor. Seine Beobachtungen veröffentlichte er in dem 1944 erschienenen Buch „The Water of Life“. Armstrong schrieb, und andere Urintherapeuten stimmen ihm hierbei zu, dass die Diagnose bei der Eigenurintherapie so gut wie keine Rolle spiele, da nahezu alle Krankheiten angeblich auf diese spezielle Therapie ansprechen würden. In Deutschland wurde die Eigenurintherapie Anfang der 90er Jahre einer breiten Öffentlichkeit durch die Journalistin Carmen Thomas bekannt, die in ihren Sendungen das Thema aufgriff und 1993 das Buch „Urin − ein ganz besonderer Saft“ publizierte.